Gilgi

Eine von uns

Stückinfo

Gilgi, eine junge Frau im Köln der späten 20er Jahre hat ein Problem: Ihre erste große Liebe droht ihre mühsam aufgebaute Selbstständigkeit als Stenotypistin zu zerstören. Plötzlich muss sie sich entscheiden: entweder das eine oder das andere, wo sie doch glaubte, dass die Selbständigkeit die Voraussetzung für die Liebe wäre.

Kurz zuvor hat sie erfahren, dass die Frau, die sie für ihre Mutter gehalten hat, gar nicht ihre leibliche Mutter ist. Alles, was bisher die festen Koordinaten dieses jungen Lebens waren, beginnen zu wanken. Als sie dann auch noch schwanger wird, entscheidet sie sich zu einem radikalen Neuanfang. Sie verlässt Freund und angestammte Umgebung und begibt sich in den Großstadtdschungel von Berlin.

Irmgard Keun gelang 1931 mit “Gilgi – eine von uns” nicht nur ein früher, oft komischer Emanzipationsroman, sondern auch ein sensationelles Debüt, dem sie “Das kunstseidene Mädchen” folgen ließ. Hans Fallada lobte den Erstling als „herrlich tapferes, junges ehrliches Buch“. Kurt Tucholsky war hingerissen: „Eine schreibende Frau mit Humor! Hier ist ein Talent.“ Und Erika Mann lobte: „Fast ist es, als übersetze Irmgard Keun das Leben in Literatur“.

Dania Hohmann inszeniert dieses berührende Portrait einer jungen Frau, die versucht, sich die Welt zu erklären und sich dabei selbst zu finden, mit Anneke Schwabe, der “Sally Bowles” aus “Cabaret”, die eine Seelenverwandte von Gilgi sein könnte.

Schauspieler und Kreativteam

Regie: Dania Hohmann
mit: Anneke Schwabe

Bühnenbild: Sonia Zander | Kostüm: Susann Günther
Choreographie: Rainer Wolke
Regieassistenz: Anne Wieckhorst | Assistenz: Sebastian Wiebesiek

Premiere

14. April 2009

Pressestimmen

Hamburger Morgenpost: “Eindrucksvoll und nuanciert lotet Anneke Schwabe im zeitlosen Konflikt um Selbständigkeit und Liebesbeziehung Gilgis innere Zerrissenheit aus. Fazit: ein fesslnder Monolog, eine schauspielerische Glanzleitung – Riesenaplaus.”

Die Welt: “Der idealisierten Härte, an der sich Gilgi immer wieder festhalten und aufrichten muss, setzt Anneke Schwabes Präsenz und Stimme eine glaubwüridge Verletzlichkeit
entgegen, die ihre Worte permanent in Frage stellen. Zerrissen und deshalb berührend wird Gilgi tatsächlich eine von uns.”

Flensburger Tageblatt: “Eine großartige schauspielerische Leistung, eine tolle intelligente Inszenierung und ein Stück, das viel erzählt.”