Hagen Rether - LIEBE - Foto Alexander Kiß

Hagen Rether

Hagen Rether

LIEBE

Info

In aller Ausführlichkeit verknüpft Rether Aktuelles mit Vergessenem, Nahes mit Fernem, stellt infrage, bestreitet, zweifelt. An zentralen Glaubenssätzen westlicher „Zivilisation“ rüttelt er gründlich, sogenannte Sachzwänge gibt er als kollektive Fiktionen dem Gelächter preis. Mit überraschenden Vergleichen verführt er das Publikum zum Perspektivwechsel – zu einem anderen Blick auf die Welt, in die Zukunft, in den Spiegel, auch unbequemer Wahrheit ins Auge. Und er ruft dazu auf, dass wir uns von unserer vielfach instrumentalisierten Angst und Wut befreien.

Rethers LIEBE ist tragisch, komisch, schmerzhaft, ansteckend: Das ständig mutierende Programm mit dem immer gleichen Titel verursacht nachhaltige Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und stiftet zum Selberdenken und -handeln an. Bis zu dreieinhalb Stunden plädiert der Kabarettist leidenschaftlich für Aufklärung und Mitgefühl, gegen Doppelmoral und konsumselige Wurstigkeit: Wandel ist möglich – wenn wir wollen.

Veranstaltungsort

Laeiszhalle Hamburg

Termin

27. Februar 2026

Beginn: 19.30 Uhr

Preis

29,90 € bis 49,90 €, zzgl. Gebühren

zum SpielplanKarten über Eventim kaufen

Presse

Süddeutsche Zeitung: “Sprachlich so geschliffen und knallhart wie kein anderer wehrt sich da ein von der Welt enttäuschter Intellektueller, betreibt eine verletzte Seele Aufklärung in ihrer furiosesten Form, mit allem, was das Arsenal an Ironie, Sarkasmus und Zynismus hergibt. Nach wie vor einzigartig.”

Ein Abend mit Hagen Rether ist tatsächlich weniger Kabarett, sondern großes Welttheater.

 

(Süddeutsche Zeitung)


Urban Priol

Urban Priol

Tilt! Der Jahresrückblick

Lustvoll seziert Urban Priol die gesellschaftspolitischen Ereignisse des vergangenen Jahres, stellt wahnwitzige Verknüpfungen her und deckt verblüffende Hintergründe auf. Da werden die Winkelzüge der Mächtigen und Reichen entlarvt und so manch doppelzüngige Scheinheiligkeit aufgedeckt – kaum ein relevantes Thema des vergangenen Jahres bleibt unberührt. Unterstrichen werden die rasanten sprachgewaltigen Ausführungen durch sein ausgeprägtes schauspielerisches und parodistisches Können, denn seit seiner Studienzeit frönt Urban Priol der Lust am Theaterspiel (der sorgfältig eingerichtete Ordner mit dem Arbeitstitel „Magisterarbeit“ hingegen blieb bis auf ein Register zeitlebens leer).

Die Ansprüche ans Publikum sind bei diesem Programm nicht gering: auch wenn er sich den einen oder anderen Kalauer erlaubt („Ich spiele nicht fürs Föjetong!“), schadet es nicht, politisch auf dem Laufenden zu sein, um sich die oftmals subtilen Anspielungen des Spötters nicht entgehen zu lassen. Aber auch der Kabarettist selbst, der vor grandiosen Einfällen und Pointen fast übersprudelt und auch zu aktuellen Themen stets etwas zu sagen hat, steht vor einer gewaltigen Aufgabe: So sieht sich der agile Wirbelwind in einem steten Wettlauf mit der Zeit, die ihm mit einem einzigen Abend doch arg eng bemessen vorkommt. Ein Jahr in einem Abend, ja, zefix!

Priols 2025 – irre, witzig, gnadenlos. Und so verlassen die Zuschauer bestens unterhalten nach zweieinhalb Stunden sein Programm mit dem Gefühl, die Zeit sei so vergangen, wie das verblichene Jahr – viel zu schnell. Auf ein Neues!

Veranstaltungsort

Laeiszhalle Hamburg

Termin

29. Januar 2026

Beginn: 19.30 Uhr

Preis

24,90 € bis 49,90 € zzgl. Gebühren

zum SpielplanKarten über Eventim

Hinnerk Köhn - Foto: Daniel Dittus

KDK Stand Up

KDK Stand up

Eine Veranstaltung vom Kampf der Künste in Zusammenarbeit mit dem St. Pauli Theater

Stand-Up Comedy boomt und wir feiern das. Eine furchtlose Bande junger Comedians erobert Livebühnen und Internet – und wir haben die brisantesten für Euch eingeladen zum KDK Stand-Up. Genießt virtuose Humorkünstler/innen auf großer Bühne, bevor sie vielleicht bald nur noch ganz große Bühnen spielen. Freut Euch auf bizarre Blickwinkel auf unsere ganz normale, völlig irre Welt. Bitterschöne Pointen über das kleine Glück, das große Elend und die unendliche Unzulänglichkeit. Oder einfach nur herrlich ehrliche Stimmen, die man gehört haben sollte.

 

Anders gesagt: Endlich eine Abendveranstaltung, bei der man auch mit seinen unlustigsten Freund/innen richtig was zu lachen hat. Und natürlich ist Comedy immer Ansichtssache, aber beim KDK Stand-Up warten ein paar wirklich sehenswerte Ansichten auf Euch. Ihr werdet schon sehen.

 

 

Line-Up folgt

Termin

27. Dezember 2025
Beginn: 22.30 Uhr

Preise

21,90 €  und 26,90 €

Kartenzum Spielplan

Fred Costea

Fred Costea

"Live"

Stellt euch vor, ihr müsstet euer erstes Solo-Programm betiteln, und alles, was euch einfällt, ist: „live“.

Klar, auf den ersten Blick wirkt es, als hätte Fred Costea beim Titel nicht allzu tief in die kreative Kiste gegriffen. Aber genau das ist der Clou – „live“ ist kein Zufallstitel: Es ist eine klare Ansage. Nachdem er die sozialen Medien mit seinen viralen Charakter-Comedy-Videosaufgemischt hat, ist es nun an der Zeit, das Publikum „live“ und in Farbe zu erobern.

Fred hat ein Gespür für den Zeitgeist, eine Fähigkeit, die Dinge anzusprechen, die wir alle fühlen, aber selten so treffend formulieren können. Bereits seit einigen Jahren steht er auf den Stand-Up Comedy Bühnen Deutschlands und begeistert mit einem Mix aus spielerischer Leichtigkeit, einem Feingefühl für gute Texte und Anekdoten, die direkt aus dem Leben gegriffen sind.

Termin

27. Oktober 2025

Beginn: 19.30 Uhr

Preis

29 € auf allen Plätzen

Kartenzum Spielplan

Dieter Nuhr und Giovanni di Lorenzo im Gespräch

HAMBURGER THEATER FESTIVAL präsentiert ZÜNDSTOFFE

Dieter Nuhr und Giovanni di Lorenzo im Gespräch

Nichts mehr zu lachen, Herr Nuhr? Über die Grenzen der Meinungsfreiheit

Sie kennen ihn aus dem Fernsehen, aus seinen vielen Bühnenprogrammen, aus unzähligen Beiträgen und Interviews: Der Kabarettist, Komiker, Autor und Fernsehmoderator Dieter Nuhr ist Teil des Alltags aller politisch Interessierten in Deutschland. Mit seiner spitzen Zunge, dem Aufzeigen von Widersprüchen, seinem unbestechlichen Blick auf Politik und Gesellschaft und seiner großen Sachkenntnis, die immer Grundlage seiner beißenden Äußerungen ist, unterhält er uns regelmäßig auf höchstem Niveau, u. a. in »Nuhr im Ersten«. Beim Hamburger Theater Festival dürfen Sie ihn nun einmal von einer anderen Seite kennenlernen. Dieter Nuhr ist unser diesjähriger Gast im festivaleigenen Talkformat »Zündstoffe«. Hier wird Nuhr nicht performen, sondern den Menschen hinter dem professionellen Entertainer hervorschauen lassen. Das Thema des Abends ist und bleibt brisant: Was ist Meinungsfreiheit und wo liegen ihre Grenzen? Als Kabarettist kennt sich Nuhr mit den Fallstricken von Meinung, Behauptung, Tabubruch und Anstand bestens aus. Nuhrs Gesprächspartner ist der renommierte Journalist, Autor und Fernsehmoderator Giovanni di Lorenzo. Als Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT und Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegels gehört auch di Lorenzo zu den hochgeschätzten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland, der ein hohes Maß an Vertrauen bei seinen Lesern und seinem Publikum genießt. Freuen Sie sich auf ein Gespräch rund um das Thema Meinungsfreiheit, das in unseren herausfordernden Zeiten zwischen Demokratie, Demagogie und Cancel Culture immer wieder neu verhandelt werden muss.

Termin

21. Mai 2025
Beginn: 19.30 Uhr

Preise

22 € und 35 €, inkl. aller Gebühren,

nur an der Theaterkasse erhältlich: 10 € für SchülerInnen, Studierende und Auszubildende, keine Gruppenpreise

Weitere Infos zur Veranstaltung

Vorverkauf: Im St. Pauli Theater (Tel.: 040/47 11 06 66 – st-pauli-theater.de), bei allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online über www.hamburgertheaterfestival.de.

Bildmaterial liegt zum Download bereit unter https://www.hamburgertheaterfestival.de/presse.

Kartenzum Spielplan

Salut Salon

Salut Salon

heimat

Zwei Geigen, ein Cello, ein Klavier – und ein Übermaß an kreativer Energie: Salut Salon sind „Hamburgs charmantester Kultur-Export“ (Hamburger Abendblatt). Seit über 20 Jahren gastieren die vier Virtuosinnen mit ihren „Masterpieces of ‚classical´ comedy“ (The New York Times) in den renommiertesten  Konzerthäusern weltweit und begeistern ihr Publikum mit irrwitzigen Parforceritten zwischen Vivaldi und Vokalakrobatik, Tango und Tatort, Rap und Rachmaninov – „Wunderbar!“ (The Economic Times India).

Mit ihrem neuen Programm „heimat“ feiern Salut Salon ab 2025 zugleich das Finale einer Konzert-Trilogie: Auf „Liebe“ und „Träume“ folgt nun das nächste große, fast allumfassende Thema. Denn: Was genau ist das eigentlich, Heimat? Ist es ein Ort? Tradition? Ein Gefühl? Sind es die Menschen, die einen  umgeben? Oder vielleicht Worte, Sprachen, Klänge? Mit der traumwandlerischen Selbstverständlichkeit, mit der die vier Musikerinnen Stücke aus allen Winkeln der Welt in diesen wunderbaren Konzert-Abend verwandeln, geben sie auch gleich ihre ganz eigene Antwort: Salut Salon sind in der Welt zu Hause – und ihre Heimat ist die Musik.

Termin

23. März 2026

Beginn: 20 Uhr

Preis

29 € bis 69 €

Kartenzum Spielplan

120 Jahre Cuneo

120 Jahre Cuneo

Gala im St. Pauli Theater

Am 22. Mai feiert das Cuneo, Hamburgs ältestes italienisches Restaurant, sein 120-jähriges Bestehen mit einer Gala im St. Pauli-Theater mit Künstlern und Künstlerinnen, die zu den Cuneo-Stammgästen gehören. Franca Cuneo ist in vierter Generation seit mehr als 10 Jahren die Patronin des von ihrem Urgroßvater Francesco Alessandro Cuneo 1905 gegründeten Lokals in der Davidstraße 11.

In den ersten Jahrzehnten war das Cuneo Anlaufstelle für italienische Landsleute, doch unter ihrem Vater Franco wurde es zum Treffpunkt von Künstlern, Journalisten, Musikern, aber auch Kaufleuten. An den rotgestrichenen Wänden hängt Kunst von den Stammgästen wie Bruno Bruni, Eduardo Aroyo oder Ali Schindehütte, um nur einige zu nennen. Und die Musikbox mit ihren italienischen Songs ist legendär.

Neben Filmausschnitten wird mit Texten die Geschichte des Lokals und der Italiener in Hamburg erzählt und ganz viel gesungen, natürlich Songs aus der Musikbox.

Mit

Victoria Fleer, Eva Mattes, Lucie Pohl, Anneke Schwabe, Anne Weber, Sanda Weigl, Peter Franke, Klaus Pohl, Christian Redl, Stephan Schad, Matthias Stötzel, André Szymanski u.a.

Eingerichtet von Ulrich Waller

Termin

22. Mai 2025
Beginn: 19.30 Uhr

Restkarten für diese Veranstaltung sind nur telefonisch buchbar unter 4711 0 666.

Preis

35 € auf allen Plätzen

Kartenzum Spielplan

Tschüß Hannelore
10. März 2025

Tschüß Hannelore

Am 3. Februar wurde Hannelore Hoger in Hamburg beerdigt. Am 10. März wollen Weggefährten, Freundinnen und Freunde, wie zum Beispiel Brigitte Janner, Gerd Böckmann, Peter Franke, Stefan Gwildis, Gustav Peter Wöhler u.v.a., noch einmal an sie erinnern mit Liedern, Texten, Filmausschnitten und persönlichen Erinnerungen.

Montag, 10. März 2025 um 19.30 Uhr

Der Eintritt ist frei! * Freie Platzwahl!

WIR TRAUERN UM
HANNELORE HOGER

(20.8.1939 - 21.12.2024)

Nachruf

Mit Hannelore Hoger hat das deutsche Theater und natürlich auch das in ihrer Heimatstadt Hamburg eine seiner prägendsten Protagonistinnen verloren.

Das erste Mal auf der Bühne gesehen habe ich sie im Mai 1977 beim Berliner Theatertreffen in der Freien Volksbühne, wie das Haus der Festspiele damals noch hieß, als unübersehbare, tief berührende und gleichzeitig hinreißend komische Protagonistin einer Gruppe um ihren Lieblingsregisseur, den Argentinier Augusto Fernandes, zu der auch Kollegen wie Fritz Schediwy und Brigitte Janner, Magdalena Montezuma und Hermann Lause gehörten. Ohne sich nach vorne zu drängen, war sie mit ihrer warmen unverwechselbaren Stimme das Zentrum von “Atlantis”. dieses überbordenden, rauschhaften Traum-Spektakels zum Thema Erinnerung, das als Kollektiv-Produktion – alle Beteiligten waren Mitautoren und Miterfinder – an Peter Zadeks Bochumer Schauspielhaus entstanden war. Zadek war es, der Hannelore Hoger als ganz junge Schauspielerin in Ulm, Anfang der 60er-jahre entdeckte und mit nach Bremen und nach Bochum nahm.

Wir sind uns dann ein paar Jahre später am Hamburger Schauspielhaus wiederbegegnet, während der Intendanz von Niels-Peter Rudolph, zu deren prägenden Regisseuren auch wieder Fernandes zählte, der als erstes ein fundiertes Straßberg-Training für Schauspieler einführte. Und immer mit dabei Hannelore Hoger. Auf den regelmäßigen Schauspieler-Vollversammlungen hatte sie, das Hamburger Theaterkind – ihr Vater war Inspizient und Schauspieler im Ohnsorg-Theater und so ist sie quasi im Theater aufgewachsen, und ist hier mit 14 auch das erste Mal aufgetreten – immer eine Meinung, die sie manchmal auch lautstark äußerte. Besonders, wenn sie sich über vermeintliche oder wirkliche Ungerechtigkeiten ärgerte, die Kollegen oder Kolleginnen betrafen. Ich wurde ihrer Unterstützung ganz persönlich zuteil: Als mir bei meinem Abschied vom Schauspielhaus öffentlich mitgeteilt wurde, dass es kaum noch Schauspieler gäbe, die mit mir arbeiten wollten und man deshalb den Vertrag mit mir auflösen müsse, war es Hannelore, die als erste aufstand und sagte: „Das ist doch totaler Quatsch. Ich habe sehr gerne mit Uli gearbeitet und würde das auch sofort wieder tun.“

Und in der Tat hatten wir eine wunderbare kleine Produktion im Malersaal zusammen gemacht: „Susn“ von Herbert Achternbusch, fünf Monologe einer Frau in verschiedenen Lebensaltern, die eigentlich auch von fünf verschiedenen Frauen gespielt werden sollten. Hannelore meinte: „Ich spiel die alle, sonst macht das gar keinen Sinn.“ Und sie hatte Recht: Sie konnte eine 17-jährige genauso glaubhaft verkörpern wie eine alte Frau kurz vor dem Sterben. Und was wurde geunkt vor Probenbeginn, dass sie, die berühmte Schauspielerin, mich, den Berufsanfänger, fressen würde schon auf der ersten Probe. Es kam ganz anders. Es wurde eine Arbeit auf Augenhöhe, in gegenseitigem Respekt. Und natürlich habe ich profitiert von ihrem untrüglichen Theaterinstinkt, von ihrer handwerklichen Kunst, die sie ganz uneigennützig der gemeinsamen Arbeit zur Verfügung stellte – wie sie das auch später als Regisseurin vor allem mit jungen Schauspielern gemacht hat. Dieses mutige Eintreten für mich damals werde ich ihr nie vergessen.

Manchmal kämpfte sie auch gegen Windmühlen mit ihrem Gerechtigkeitssinn, der auch eines der prägendsten Merkmale ihrer berühmtesten Fernsehfigur „Bella Block“ werden sollte. Bei unserer nächsten Begegnung in den Hamburger Kammerspielen, riss sie sich eines Abends in der Garderobe wütend ihre Perücke vom Kopf und erklärte mir, dass sie heute Abend nicht auftreten würde. Der Grund: ich hätte in einem Interview behauptet, dass nicht „After Play“, die erfolgreichste Produktion der Kammerspiele sei. Ein Stück in dem sie zusammen mit Gerhard Garbers, Angela Schmid, und dem unvergessenen Dietmar Mues zwei Paare nach einem Theaterbesuch spielte, die sich über das gerade gesehene Stück und das Leben überhaupt in die Wolle kriegten. Ich müsse das sofort dementieren und ihr das Dementi vorlegen. Es sei Sonntag, wie soll das gehen, habe ich noch geantwortet. Dann werde sie selbst für die Richtigstellung sorgen und bei der bevorstehenden Zadek-Premiere mit „Gesäubert“ Flugblätter vom Rang schmeißen. Die Flugblätter flogen nicht, Hannelore hatte sich wieder beruhigt, später selbst auch über diesen Auftritt gelacht und die Vorstellung gespielt.

Genauso wie die Martha in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, inszeniert von Wilfried Minks im St. Pauli-Theater, in der die Klaviatur aller Facetten, aller Gefühlslagen, auf denen Hannelore spielen konnte, zu erleben war. Auch das ein starker Auftritt.

Neben dem Theater hatte sie früh ihre Filmkarriere begonnen, mit formal ungewöhnlichen Arbeiten zusammen mit dem Regisseur Alexander Kluge. Einem breiten Publikum wurde sie natürlich bekannt als Kommissarin Bella Block, eine Figur die sie zusammen mit Max Färberböck nach einer Vorlage von Doris Gehrcke entwickelt hatte oder unvergesslich die Lea in Egon Monks „Die Bertinis“. Vor allem sie erdete diese Geschichte wieder in Hamburg.

Unsere dritte Begegnung war dann bei Yasmina Rezas „Ihre Version des Spiels“, ein Stück über den schwierigen Auftritt einer berühmten Schriftstellerin in der Provinz. Und integriert immer wieder Lesepassagen der Schriftstellerin, in denen Hannelore auch ihre wunderbare Fähigkeit als Lesende zeigen konnte. Und sie entdeckte Volker Lechtenbrink wieder, dessen Karriere gerade etwas leise geworden war. Er spielte dann den Bürgermeister, der der Schriftstellerin erklären will, wie man eigentlich schreibt und worüber. Ein großartiges, unmögliches Paar, das am Ende zusammen „Nathalie“ von Gilbert Becaud sang.

Ihre Figuren hat Hannelore immer in Schutz genommen, sie nie ausgestellt. Sie waren immer authentisch, egal ob der Autor Goethe hieß (“Der Großkophta“) oder Botho Strauß („Kalledewey Farce“). Nett sind sie dadurch nicht geworden, ihre scharfe Zunge, die Hannelore auch privat haben konnte, hat sie ihnen ebenso geschenkt wie ihren Humor.

Zuletzt war sie vor gut einem Jahr bei uns auf der Bühne. Bei der Spielzeiteröffnungs-Gala mit dem wunderbaren Tucholsky-Text „Der Beleuchter“, nochmal ein kleiner Hinweis auf den von ihr so verehrten Dichter und auch auf ihre Herkunft aus dem Theater und im November mit einer Lesung aus Sybille Bergs „Ich dachte, es sei Liebe – Abschiedsbriefe von Frauen“.

Jetzt ist sie selbst gegangen kurz vor Weihnachten. Unsere Gedanken sind bei ihrer Tochter Nina.

Tschüss Hannelore

Ulrich Waller

 

Spielplan

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys 2025

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Tohuwabohu!
Das neue Programm zum 30. Jubiläum

Was war das für ein Chaos, was für ein fantastisches Durcheinander, als die Rhythmus Boys vor dreißig Jahren zum ersten Mal die Konzertbühne betraten und einen Orkan der Begeisterung und totalen Verwirrung entfesselten!

Keiner der vier beherrschte sein Instrument, aber Witz, kultivierte Disziplinlosigkeit und hervorragendes Aussehen kompensierten alle musikalischen Defizite. Das hat sich in all den Jahren geändert. Inzwischen singen und spielen die Herren weit besser als sie aussehen; aus Disziplinlosigkeit ist Wahnwitz und heitere Unordnung geworden, und so gleicht ein Abend mit den Rhythmus Boys dem letzten, tumultuösen Konzert in einem maroden, zum Abbruch freigegebenen Varietétheater.

„Tohuwabohu!“ steht sinnbildlich für die lange, erfolgreiche Wegstrecke, die Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys zurückgelegt haben und die sie in der Geschichte der populären Musik einzigartig macht. Was wäre das Leben ohne die schwerelose Musik dieses Quartetts, das es seit bald einem Menschenalter versteht, Finsternis in Licht, Not in Zuversicht und Traurigkeit in beste Laune zu verwandeln?

Kommen Sie mit auf einen Spaziergang im Tanzschritt heiterer Rhythmen, erleben Sie ein Feuerwerk bezaubernder Melodien, das in farbenfrohen Explosionen die lähmenden Widersprüche unseres Lebens in Anmut und Wohlklang auflöst. Versäumen Sie nicht, was Ihr Dasein bleibend verändern könnte: distinguierte Tanzmusik, raffinierter Refraingesang, erstklassige Instrumente, vornehme Kleidung und gutes Auftreten. Deutschsprachiges und internationales Repertoire. Neben italienischen und französischen Schlagern der Weltklasse werden Ihnen spektakuläre neue Arrangements den Atem verschlagen, und Sie werden sich sagen: bisher habe ich nur existiert, jetzt aber lebe ich!

Wer dem Chaos der Welt entfliehen will, der begibt sich in das phantastische Tohuwabohu, das Europas schönste Tanzkapelle speziell für Sie angerichtet hat.

Ulrich Tukur (Gesang, Klavier, Akkordeon), Ulrich Mayer (Gitarre, Ukulele, Gesang), Günter Märtens (Kontrabass, Gesang, Tanz) und Kalle Mews (Schlagzeug, Gesang, Geräusche) erwarten ihr Publikum stets gut frisiert und vornehm gekleidet. Ihr Versprechen geht über die anmutige Aneinanderreihung wohlklingender Noten weit hinaus.

Originalton Tukur: „Die dekorative physikalische Erscheinung von uns vier Klang- und Schwingungserzeugern unterstreicht erhöhend ein akustisches Erlebnis, das einen Paradigmenwechsel in der Welt gehobener Unterhaltungsmusik darstellt, wie er seit der Verdrängung des Bombardons durch den Kontrabass nicht mehr zu erleben war.“

Termine

Voraufführungen: 28. und 29. November 2025

Premiere: 1. Dezember 2025

Weitere Vorstellungen: 2. bis 4. Dezember

Beginn: jew. 20 Uhr

Preise

28. und 29. November: 19 € bis 54 €

1. bis 4. Dezember: 29 € bis 69 €

Dauer

ca. 120 Minuten, keine Pause

Kartenzum Spielplan

Pressestimmen

Wer nach solchem Konzert keine gute Laune hat, hat wahrscheinlich gar keine Launen.
Süddeutsche Zeitung Online

„Tukur liebt das Absurde, das ist sein Metier, hier ist er zu Hause. Das gekünstelt dilettantisch spielende und famos singende Quartett macht musikalisch beste Laune. Tukur und die Boys präsentieren sich als Witzfiguren. Diese Mischung aus Quatsch, Unsinn und Klamauk passt wie die Faust aufs Auge zum aufgestauten Bespaßungsdefizit des Publikums.“
Rheinische Post

„Tukurs formidable Tanzkapelle kann einfach alles, swingen, jazzen und sogar rocken. In originellen Arrangements interpretieren sie Klassiker neu oder präsentieren freche Eigenkompositionen. Mit verschmitztem Lächeln erzählt Tukur angebliche Anekdoten aus seinem Leben. Daraus werden fantastische kleine Arabesken voller Poesie und Hintersinn, immer ganz nah am Baron Münchhausen. Am Ende gibt es Standing Ovations.“
Münchner Merkur

„Herrlich altmodisch und übermütig. Ulrich Tukur hat ein Herz für die Tanzmusik der 1920er bis 1940er Jahre. Dazu noch ein paar hübsch versponnene Ideen und die Rhythmus Boys, und schon wird der Abend zu einem grandiosen Genuss.“
Bonner Generalanzeiger

„Neben der lässigen Musik, die Tukur gekonnt mit Champagner-spritzigen Melodiebögen garniert, sind es seine humorvollen Anmoderationen zwischen ausschweifendem Nonsens und durchaus interessanten Informationen. Ein musikalisches Menü, das mit mitreißender Frische überraschte.“
WAZ

„Die Verwirrung ist hier Programm, denn Tukur zelebriert mit seinen drei kongenialen musikalischen Begleitern, den Rhythmus Boys, Etüden des intelligenten Unsinns. So spielen sich die Vier mit Swing, Foxtrott und Rock`n´Roll-Klängen durch die Geschichte der Tanzmusik. High und Low begegnen sich kalkuliert und kunstvoll, Gedichte und Flachwitze wechseln sich einander rasant ab. Tukur ist amüsiert, seine Conference oszilliert zwischen exaltiert und exzentrisch.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung